Lieber Interessent1,
vielen Dank für Ihre Geduld und die Gelegenheit, hier ausführlich auf diese Punkte einzugehen.
Zu Punkt 1:
Für die Trennung in verschiedene Einheiten (terra pars und terra libra), die sich zu einer Werteinheit (terra plena) zusammensetzen und dadurch eine gemeinsame Funktion erhalten (die Einlösbarkeit), gibt es in der Tat einen ganz praktischen Grund.
Ziel ist es, den Wert der Wirtschaftsleistung, die mit der Generierung von Biozyklischer Humuserde erbracht wird, in Form einer dauerhaft zirkulierenden Währung zu konservieren.
Dabei besteht das Bedürfnis, eine solide Basis für eine stabile Wertbindung zu schaffen, was am besten durch eine gegebene Eintauschbarkeit in ein reales Wirtschaftsgut klappt.
Wir müssen also zwei gegensätzliche und nur getrennt voneinander erfüllbare Anforderungen zusammen bringen. Einerseits die Eintauschbarkeit und andererseits die Bindung eines Werts an lediglich zirkulierende Einheiten, indem diese – einmal in Umlauf gebracht – nicht mehr aus dem Verkehr gezogen werden, aber eine notwendige Funktion und einen konkreten Wert im Rahmen eines Eintauschs erhalten. Darin liegt der praktische Grund für diese Aufteilung, denn ein und dieselbe Sache kann nicht eintauschbar sein und gleichzeitig im Umlauf verbleiben.
Abstrakt betrachtet haben wir eigentlich drei Einheiten (terra pars, terra libra und terra plena). Jede dieser Einheiten weißt andere Eigenschaften auf. Durch diese Handhabung werden bestimmte Vorgänge ermöglicht.
Zu Punkt 2:
Das führt direkt zu dem, was Sie im zweiten Punkt ansprechen. Die drei genannten Einheiten sind für sich genommen jeweils in einer anderen Form gedeckt. Jedoch alle durch einen realen Wert.
Die Entstehung von Humuserde erhöht durch die damit verbundene Wirtschaftsleistung, wenn sie einmal erbracht wurde, den global vorhandenen, materiellen Nutzwert (Ökosystempotential), der allgemein als Vermögensgegenstand den damit verbundenen Token gegenübersteht.
Gleichzeitig gewährt die potenzielle Einlösbarkeit von jedem terra libra zusammen mit terra pars in Summe den Wert einer erhältlichen Humuserde-Einheit (im Unterschied zu den wertmäßig zwar hervorgegangenen, jedoch aus dem Rahmen des Projekts nicht mehr erhältlichen Humuserde-Einheiten).
Man kann wie folgt unterscheiden:
a) Durch eine stets gewährte Einlösbarkeit gedeckt ist nur eine komplette terra plena Einheit.
b) terra libra Token hingegen sind gedeckt durch die historisch generierte Menge an Humuserde des Projekts, was sich bilanziell und buchhalterisch niederschlägt. Es ist nicht notwendig, dass jedes terra libra für sich selbst einlösbar ist. Für sich selbst genommen ist jedes terra libra im Grunde lediglich ein Beleg dafür, dass die Leistung, die für die Entstehung von einem halben Kilogramm Humuserde erforderlich ist, einmal aufgewendet wurde und dadurch ein Mehrwert hervorging, der allgemein genutzt werden kann. Im Tausch gegen eine tatsächlich erhältliche Menge an Humuserde aus dem Projekt (zusammen mit terra pars) wird einem terra libra aber anteilig ein konkreter Wert beigemessen.
c) terra pars wiederum ist gedeckt durch im Rahmen des terra plena Projekts verwaltetes Veredelungsgut oder Humuserde, die noch nicht eingelöst bzw. abgerufen wurde und deshalb noch erhältlich ist. Auch terra pars ist für sich genommen lediglich eine „Anwartschaft“, die nur in Kombination mit terra libra zu einem tatsächlichen Bezugsrecht komplettiert werden kann. terra pars wird im Rahmen einer Einlösung der Wert des Ausgangsmaterials zugeschrieben.
Die Einlösbarkeit von terra plena wirkt sich dadurch auf die Bewertung der Einzelteile aus. Denn mit einem terra pars und zwei terra libra zusammen ist es jederzeit möglich, ein Kilogramm Biozyklische Humuserde aus dem Projektbestand zu bezahlen bzw. zu erwerben, wodurch für diese Kombination der Token in Summe ein konkreter Tauschwert definiert ist.
Im Grunde reicht deshalb eine kleine Menge Humuserde im Projektbestand aus, um allen zirkulierenden terra pars- und terra libra- Token einen tatsächlichen Tauschwert beizumessen, der sich aus der kombinierten Einlöse-Möglichkeit ergibt. Denn solange es im Projekt verfügbare Humuserde gibt, kann auch jedes deshalb zirkulierende terra pars durch terra libra Token komplettiert werden und ergibt damit zusammen den Wert einer erhältlichen Humuserde-Einheit.
Gedeckt von der wirtschaftlichen Gesamtleistung des Projekts aus der Humuserde-Generierung sind jedoch alle zirkulierenden Token. Wir unterscheiden nur, ob die einmal generierte Humuserde sich noch innerhalb oder schon außerhalb des Projekts befindet. Denn zum tatsächlich generierten Vermögen der Volkswirtschaft ist beides zu rechnen, unabhängig davon, welcher Teil der erzeugten Humuserde noch aus dem Projekt erworben werden kann. Eine Bindung an den Handelspreis für erhältliche Humuserde ergibt sich durch die Einlösbarkeit der zusammengesetzten terra plena Einheiten.
Die Wertbeständigkeit wiederum, die verantwortlich dafür ist, dass die beiden Teile für sich jeweils keiner In- oder Deflation unterliegen, ergibt sich aus den genannten Deckungsformen und ist gewährleistet durch das fest definierte Verhältnis, nämlich dass der Preis für die Auslösung eines Kilogramms Humuserde aus dem terra plena Projekt stets einem terra pars und zwei terra libra entspricht (und nicht plötzlich z.B. einem halben terra pars und drei terra libra).
Die Menge an Humuserde oder Veredelungsgut, die sich – noch nicht eingelöst oder abgerufen – im Bestand des Projekts befindet, stellt sozusagen eine „Reserve“ dar, die einen in Kombination gegebenen Wert der Token gewährt. Selbst in dem Fall, dass einmal ein vollständiger Ausverkauf stattfände und der komplette Bestand an Humuserde temporär abgerufen würde – was allein schon aufgrund der fünf Jahre dauernden Veredelung und der Bezugsfrist eher unwahrscheinlich ist –, kann diese Reserve durch neue initiale Investitionen von Bodenkuratoren wieder aufgebaut werden und dadurch auch wieder ein konkreter Wert der sich nach wie vor im Umlauf befindlichen terra libra Token gewährt werden.
Im Grunde genommen bietet der entwickelte Mechanismus nur eine Möglichkeit, wie der Nutzen einer einmal erbrachten Wirtschaftsleistung in Form der Währung terra libra „aufbewahrt“ und als Handelseinheit bzw. Tauschobjekt oder Geld genutzt werden kann, indem die hervorgegangenen Geld-Einheiten als Teil einer einlösbaren Einheit konserviert wurden, deren Gesamtwert einem erhältlichen Wirtschaftsgut entspricht. Der Nutzen aus der Humuserde-Generierung ist dadurch dauerhaft messbar und konservierbar, indem er mit einer bestehenden Größe (dem Wert einer tatsächlich erhältlichen Humuserde-Einheit) in einer festen Relation steht.
Dass nach einer Einlösung die betroffenen terra libra Token wieder an den Einlösenden gehen, ist auch eine Folge davon, dass das Projekt den ursprünglichen Kapitaleinsatz eines initialen Bodenkurators nicht als Erlös für sich selbst verwendet – wie es gegenwärtig bei Unternehmen üblich ist – sondern in Form von terra libra Token für eine dauerhafte Zirkulation in den Umlauf gibt. Inital eben an den Bodenkurator, der damit sozusagen zum „Miner“ für terra libra Tokens wird. Man kann deshalb auch den ursprünglichen Kapitaleinsatz aller Bodenkuratoren als Deckung ansehen. Je nach dem, ob man den Fokus mehr auf den Ausgangspunkt oder das Endergebnis legt. Wir legen den Fokus lieber auf die entstandene Humuserde, die aus dem initial investierten Kapital hervorgeht.
Um einen individuellen Sicherheitsanspruch zu befriedigen, kann man natürlich auch terra pars und terra libra im vorgesehenen Verhältnis kaufen, halten oder handeln, dann ist für den Betroffenen auch eine mögliche Einlösung jederzeit gesichert. Eigentlich genügt dafür jedoch auch das Halten von etwas terra pars, denn dadurch sperrt man sozusagen eine bestimmte Menge an Humuserde im terra plena Projekt ein, was eine direkte Auswirkung auf die Bewertung von terra libra Token nach sich zieht, die sich potenziell zur Paarung eignen, aber unabhängig zirkulieren können. Der Wert der erbrachten Leistung des Projekts, der im Rahmen des gegenwärtig üblichen und auf Ausbeutung beruhenden Wirtschaftsprinzips als Unternehmensgewinn zerstörerischen Mechanismen zum Opfer fallen müsste, bleibt somit dauerhaft als Tauschobjekt für die Allgemeinheit erhalten.
Zu Punkt 3:
In welchem Rahmen terra libra als Tausch- oder Zahlungsmittel in den Alltag Eingang findet, kann natürlich niemand vorhersagen. Es liegen gute Voraussetzungen dafür vor, dass die Token zukünftig auf Marktplätzen gehandelt werden und es gibt ganz konkrete praktische Anwendungsfälle. Die Token eignen sich z.B. sehr gut für einen grenzüberschreitenden Handel. Ich bin zuversichtlich, dass es einige Menschen gibt, die diese Art von Tauschmittel in geeigneten Situationen anderem vorziehen. Dass Biozyklische Humuserde als Rohstoff universell begehrt wird, halte ich nur für eine Frage der Zeit und des Bekanntheitsgrads. Als standardisierter Rohstoff ist Biozyklische Humuserde schließlich austauschbar und somit ein fungibles Substitutionsgut.
Zu Punkt 4:
Auf einzelne Szenarien einzugehen und alle möglichen Fälle durchzuspielen, würde hier zu weit gehen. Die eigentliche Frage ist: Kann der Kauf von Token im großen Stil das Projekt sabotieren? Und die einfache Antwort darauf lautet: Nein. Und deshalb wollen wir so etwas auch gar nicht verhindern. Im Gegenteil: Eine hohe Nachfrage nach Token, von wem auch immer, fördert das Projekt und die Generierung von Humuserde in jeder Hinsicht.
Eine Sabotage durch den Kauf von Token – ob initial als Bodenkurator oder auf dem Sekundärmarkt – ist nicht möglich. Jeder verfügbare Token führt initial zur Generierung von Humuserde. Diese kann genutzt werden, ob nun innerhalb oder außerhalb des Projekts.
Die Preisbildung für sich im Umlauf befindende Anteile ist unabhängig von der Preisgestaltung frischer Anteile im Rahmen neuer, initialer Investitionen von Bodenkuratoren und geprägt durch einen zeitlichen Vorteil.
Jeder Bodenkurator erhält die mit seiner Investition verbundenen Anteile selbst. Wer dann konkretes Interesse an einem Bezug der Humuserde hat, wird seine terra libra nach Erhalt eher nicht verkaufen, sondern stattdessen selbst für eine Einlösung verwenden. Die Investition des einen kann die Investition eines anderen nicht ausschließen.
Eine große Nachfrage nach Token oder auch nach Humuserde wird einfach dazu führen, dass Token auf dem Sekundärmarkt vergriffen sind oder ein höherer Preis dafür bezahlt werden muss und frische Token natürlich abhängig von den Kapazitäten des Projekts sind. Eine starke Nachfrage würde also nur zu einem starken Wachstum des Projekts und zur Generierung von großen Mengen an Humuserde führen, was zu begrüßen ist. Dadurch wird der Bekanntheitsgrad und die Bewertung von Biozyklischer Humuserde nur weiter gestärkt.
Ich halte es für begrüßenswert, wenn gesellschaftlich einflussreiche Akteure, die sich bisher primär der Ausbeutung unserer Erde widmeten, sich plötzlich für Token interessieren, deren Entstehung zur Erhaltung unseres Ökosystems beitragen, aus welchen Beweggründen auch immer, denn damit wird nur Nutzen gestiftet.
Eine potenzielle Gefahr sehe ich eher auf medialer Ebene in Form von Schmutzkampagnen oder Trittbrettfahrern bzw. Nachahmern, die behaupten, sie würden Biozyklische Humuserde generieren, ohne dass es sich dabei tatsächlich um solche handelt. Eine schlechte Kopie kann dem Vertrauen in das Original schaden.
Zu Punkt 5:
Die Aufteilung in terra pars und terra libra bewirkt eigentlich genau diese Unterscheidung bzw. Auftrennung und damit die Vermeidung von Dualität. terra pars ist im Sinne eines Wertaufbewahrungsmittels anzusehen – da es den Reserve-Bestand des Projekts „aufbewahrt“ – und terra libra ist im Sinne eines Austauschmittels aufzufassen, das in unserem Fall einen Austausch im Rahmen einer Einlösung ermöglicht und dadurch einen konkreten Funktions-Wert erhält, der sich nur im Rahmen eines Tauschs ergibt.
In der Natur gibt es ein Erfolgsrezept: Nutzen bieten ohne zu schaden. Beachtet man dieses Prinzip vollumfänglich, bleibt im Ergebnis nur ein multipler Nutzen für alle. Dahingehend ist das Projekt gestaltet.
Zerfall oder Zersetzung gibt es nur dort, wo eine Weiterentwicklung im Sinne einer Transformation in etwas Höherwertiges nicht möglich ist oder vollzogen wird, oder wo für das gesamte Ökosystem unterm Strich ein Schaden bleibt – und damit auch kein weiterer Nutzen mehr hervorgehen kann –, also wenn ein Ökosystem ausgebeutet wird, statt aufgebaut und erhalten. In diesem Sinne sehe ich es kritisch, künstlich einen Wertverlust vorzusehen, während die naturgemäßen Voraussetzungen dafür in unseren Fall nicht vorliegen. Dass dies als außergewöhnliche Besonderheit wahrgenommen wird, liegt lediglich an der gegenwärtigen Dominanz des gegenteiligen Prinzips der Ausbeutung, das mit der Störung von natürlichen Kreisläufen zu einem Verbrauch, zu einem Aufbrauchen von Werten führt.
Nachhaltigkeit bedeutet, Werte aufzubauen und zu erhalten. Diesem Ziel steht das Prinzip „Wertverlust“ direkt gegenüber. Da terra libra seinen Nutzen ohnehin nur im Tausch bzw. Handel entfaltet (ob im Rahmen einer Einlösung oder zukünftig auch für andere Zwecke), ist ein Umlauf zweckmäßig vorgesehen und bedarf in unseren Augen keines weiteren Anreizes. Ein Umlauf wird sogar direkt forciert, indem terra libra Token vom Emittenten nicht einbehalten werden, sondern stets in den Umlauf zurückkehren. terra libra Token können schließlich nur noch zirkulieren, sobald sie einmal in den Umlauf kamen.
Substrat-Verluste oder andere unvorhersehbare Vokommnisse sind durch andere Methoden berücksichtigt. Primär durch zurückhaltende Prognosen und Puffer, wobei Schwankungen bei einem etwa fünf Jahre andauernden Prozess auf lange Sicht gut abgefangen werden können.
Den breiten Einsatz von Humuserde – eben auch als Grundlage für eine Währung – zu fördern ist zentrales Anliegen des Projekts. Jede Bewertung ergibt sich langfristig aus der Natur der Sache.
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Ich hoffe, diese Ausführungen helfen weiter. Vielen Dank, dass Sie diese Fragen hier im Forum gestellt haben und damit auch andere Interessenten teilhaben lassen.